Tag 8, Island
Freitag, 22.7.2016:
Am nächsten Morgen verlassen wir Möðrudalur in Richtung Norden. Bald treffen wir wieder auf die
Ringstraße, folgen ihr ein Stück, bis zum Abzweig der 864. Jetzt geht es über eine wirklich übele
Wellblechpiste an riesigen Lupinenfeldern vorbei in Richtung der Ostseite des Dettifoss. Die Hoffnung,
dass die schlechte Piste Einfluss auf die Besucherzahl hat, erweißt sich als Irrtum. Wir passen kaum
noch auf den Parkplatz. Hier auf der Ostseite kommt man noch bis direkt an den Wasserfall ran, ohne
Absperrungen. Davon machen wir reichlich Gebrauch.
Nach dieser eindrucksvollen Erfahrung fahren wir nur ein paar Kilometer weiter um oberhalb des
Hafragilsfoss Rast zu machen. Der letzte Hügel auf der Stichstraße trennt dann auch Auto von
Geländewagen und dahinter sind wir zwar nicht alleine, aber es ist nicht viel los. Dafür ist die
Aussicht überwältigend. Hier machen wir erstmal ausgiebig Pause.
Wir können uns kaum loseisen, aber irgendwann muss es weiter gehen. Die Straße wird schlagartig besser,
die meisten Touristen fahren wohl nur bis zum Dettifoss. Es geht zügig weiter bis zur 85, dann kurz
westwärts, um sofort wieder Richtung Süden abzubiegen, nach Ásbyrgi. Hier steigen Felswände über 100m
fast senkrecht nach oben. Da fühlt man sich richtig klein. Eine weitere Besonderheit sind die
jahrhunderte alten Wäldchen aus Birken. Die Gegend war einfach zu abgelegen um den Wald auch noch
abzuholzen, wie im Rest von Island. Außerdem hätten wohl die Elfen etwas dagegen gehabt,
denn Àsbyrgi gilt als ihre Hauptstadt.
Über Nacht wollen wir aber nicht auf dem hiesigen Campingplatz bleiben, so fahren wir wieder zurück
zur 85, um dann über die 861 wieder nach Süden abzubiegen. Nach einigen Kilometern kommt auf der linken
Seite eine steile Abfahrt zu einem wunderschön gelegen Campingplatz bei Hljóðaklettar. Hier kann man
auch gut zur nahen Schlucht wandern, aber der Tag war bis hier schon lang genug, und so genießen wir den
Abend.